Heimatschutzpreis geht an ArchitekturWerkstatt St.Gallen

30.11.2023

Mit dem «Goldenen Schemel» für gute Baukultur ehrte der Heimatschutz St.Gallen / Appenzell Innerrhoden am 29. November 2023 die ArchitekturWerkstatt der Ostschweizer Fachhochschule.

Jakob Ruckstuhl, Präsident des Heimatschutzes St.Gallen / Appenzell Innerrhoden übergibt den «Goldenen Schemel» an Anna Jessen, Leiterin der ArchitekturWerkstatt an der OST.
Jakob Ruckstuhl, Präsident des Heimatschutzes St.Gallen / Appenzell Innerrhoden übergibt den «Goldenen Schemel» an Anna Jessen, Leiterin der ArchitekturWerkstatt an der OST.
Blick in die ArchitekturWerkstatt
Blick in die ArchitekturWerkstatt in den Räumen der St.Galler Hauptpost.
Der seit 2015 jährlich verliehene «Goldene Schemel» des Heimatschutzes St.Gallen / Appenzell Innerrhoden. Der Preis würdigt den sorgfältigen Umgang mit Bauten, Lebens- und Landschaftsräumen der Region
Der seit 2015 jährlich verliehene «Goldene Schemel» des Heimatschutzes St.Gallen / Appenzell Innerrhoden. Der Preis würdigt den sorgfältigen Umgang mit Bauten, Lebens- und Landschaftsräumen der Region.

Architektur-Fachkräfte für die Region

Während die Architekturbüros früher oft klagten, dass junge Leute aus der Ostschweiz, die ihr Architekturstudium in Winterthur oder Zürich absolvierten, nach der Ausbildung nicht mehr in die Region zurückkehrten, sei dies dank der ArchitekturWerkstatt heute deutlich anders, so Carlos Martinez, Architekt und Jurymitglied, am Mittwochabend, 29. November 2023, an der Preisverleihung des Goldenen Schemels. Inzwischen träten Absolventinnen und Absolventen der St.Galler Bildungsstätte in den regionalen Architekturbüros in Erscheinung und trügen ihr erworbenes Wissen in die Region hinaus, so Martinez. Für diese Leistung durfte Anna Jessen, Leiterin der ArchitekturWerkstatt St.Gallen der Ostschweizer Fachhochschule, den «Goldenen Schemel» entgegennehmen – eine 15 Kilo schwere, in Bronze gegossene Auszeichnung des Heimatschutzes St.Gallen / Appenzell Innerrhoden.

Praxisnahes, haptisches Studium

Das Bachelor-Studium Architektur an der OST unterscheidet sich von anderen Ausbildungswegen in vielen Punkten. Die Studierenden lernen hier sehr rasch den Umgang mit Raum, Masse und Körper. Dazu sitzen sie unter anderem an Nähmaschinen oder stechen Linolschnitte mit Stadtgrundrissen. Diese haptische Ausbildung falle bei heutigen jungen Menschen auf fruchtbaren Boden – gerade weil sie hier einen Kontrast zur digitalen Welt erleben, in der sie sich sonst oft bewegen. Die Studierenden lernen aber auch die Herstellung von Materialien kennen, mit denen sie im Beruf später arbeiten, mit Besuchen in regionalen Textilbetrieben, in der Backsteinfabrik oder in einer Sägerei. Schliesslich legt die Architekturwerkstatt auch grossen Wert auf die Sozialkompetenz der Studierenden: Teamarbeit ist in der Ausbildung wichtig. 

In den Räumen in der St.Galler Hauptpost – am Standort der ArchitekturWerkstatt – spüre man förmlich diese Atmosphäre und Begeisterung, lobte Carlos Martinez. Hier werde eine Baukultur gefördert, von der auch die regionalen Architekturbüros profitieren. Damit habe sich die Architekturwerkstatt innert kurzer Zeit als Kompetenzzentrum einen festen Platz «im Pantheon der Schweizer Architekturschulen» gesichert.

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