«Gesunde und motivierte Mitarbeitende fallen weniger oft aus»

Medienmitteilung vom 4. Mai 2023

In einer von Krisen und Unsicherheiten geprägten Zeit und wegen des steigenden Fachkräftemangels lohnt es sich, neuen Ideen und flexiblen Arbeitskonzepten eine Chance zu geben. An der Innovationstagung «New Work» vom 3. Mai 2023 teilten vier Referentinnen und Referenten vor mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihr Wissen darüber, welche Trends und Veränderungen unsere Arbeitswelt prägen und wie Menschen und Unternehmen heute und in Zukunft davon profitieren können.

Alex Simeon moderiert die Innovationstagung New Work an der OST
Daniela Münch referiert an der Innovationstagung New Work zum Thema Lebenslanges Lernen
Markus Bischof zeigt an der Innovationstagung New Work auf, wie Lean-Management für KMU erfolgreich sein kann
Markus Büttler stellt verschiedene Modelle vor, die das Arbeiten nach der Pensionierung ermöglichen
Samuel Maurer stellt die Säulen einer systematischen Gesundheitsförderung vor
Samuel Maurer stellt die Säulen einer systematischen Gesundheitsförderung an der Innovationstagung New Work vor

Wir leben in einer dynamischen Zeit. KI-Chatbots stellen die Art, wie wir mit Informationen umgehen auf den Kopf, der Klimawandel wird uns in Zukunft immer häufiger ohne Vorwarnung hohe Flexibilität abverlangen. Banken schwanken und ein militärischer Konflikt in Europa bringt die weltweite Wirtschaft und jahrelange politische Gewissheiten durcheinander. Und mittendrin wird von Unternehmen immer lauter verlangt, dass sie in allen Belangen moralisch und ökologisch richtig handeln, ihre Lieferketten ethisch, wirtschaftlich und zuverlässig im Griff haben und die dringend benötigten Fachkräfte fordern in Zeiten des Fachkräftemangels zusätzlich New-Work-Arbeitsmodelle, die ihre privaten Interessen genauso hoch bewerten wie ihre Verpflichtungen.

Nur: Ist das wirklich ein Widerspruch oder sogar Teil der Lösung? Seit den 1970er Jahren versuchen Arbeitsexperten die Arbeitswelt zu verbessern, indem sie auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingehen und leistungsfähige Unternehmen durch eine produktivere, kreativere und flexiblere Arbeitsumgebung schaffen. Was ist also heute anders? Ganz einfach: Damals die Digitalisierung kein Thema, KI war Science-Fiction und das Internet war einer Handvoll Wissenschaftler vorbehalten.

Was «New Work» heute meint, erklärten vier Referentinnen und Referenten am 3. Mai vor einem rund 150-köpfigen Publikum in der Aula der OST in Rapperswil-Jona.

Schlüsselfaktoren für KMU

Wie sich auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit weniger als 250 Mitarbeitenden New Work leisten können, zeigte Markus Bischof, Geschäftsführer der swissLean AG auf. Denn die Schlüsselfaktoren für Mitarbeitende – Vertrauen, Mitgestaltung und Wertschätzung – können von jedem Unternehmen berücksichtigt werden. Zentral dafür sei es, dass die Führungskräfte herausfinden und berücksichtigen, was die Mitarbeitenden denken und fühlen, welche Werte und Überzeugungen für sie eine Rolle spielen und welche Bedürfnisse sie im Kontext ihres Arbeitsumfelds haben.

Anschliessend legte Samuel Maurer von der Gesundheitsförderung Schweiz den Fokus auf die Vorteile einer systematischen Gesundheitsförderung im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Obwohl vor allem in grösseren Unternehmen die nötigen Ressourcen dafür vorhanden seien, könnten auch KMU bei entsprechender Sensibilisierung in der Führungsebene eine systematische Optimierung von proaktiven, reaktiven und präventiven Gesundheitsmassnahmen umsetzen. Denn „gesunde und motivierte Mitarbeitende fallen weniger oft aus“, so Maurer.

Lebenslanges Lernen und Arbeiten nach der Pensionierung

Ebenso wichtig ist laut Daniela Münch. Abteilungsleiterin Erwachsenenbildung an der PH Luzern das lebenslange Lernen. Im Gegensatz zu früher ist es in unserer sich schnell verändernden Welt keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit, um mit den Anforderungen und Veränderungen im Berufs- und Privatleben Schritt halten zu können. Die kontinuierliche Anpassung an neue Entwicklungen und Technologien erfordere Weiterbildung, um sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch im Privatleben erfolgreich zu bleiben und die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu erweitern.

Den Schlusspunkt der Innovationstagung setzte Markus Büttler, Geschäftsführer Praxis-Brücke AG mit seinem Vortrag zum Arbeiten nach der Pensionierung. Denn mit dem neuen Lebensabschnitt höre bei vielen die Motivation zur Arbeit nicht auf. Dieses Potenzial zu nutzen sei vor allem im Kontext der demografischen Entwicklung und des vorherrschenden Fachkräftemangels für Unternehmen ein Erfolgsfaktor. In seinem Vortrag zeigte Büttler aktuell mögliche Pensionierungsmodelle wie die Teilpensionierung auf und welche Vorteile Unternehmen durch die Wissenssicherung via ihren älteren Mitarbeitenden im Wettbewerb haben.

Die nächste Innovationstagung zum Thema «Kreislaufwirtschaft» findet am 23. August 2023 statt. Das Programm wird, sobald verfügbar, hier online aufgeschaltet.